Beitragsseiten

6. Waidfest in Hochstedt

Als Termin für das 6. Waidfest war der 4. September 2010 festgelegt worden. Wie in den vergangenen Jahren - außer einer Ausnahme - sollte damit das Fest wieder am ersten Wochenende im September stattfinden.

In der Vorbereitung wurden Ankündigungsplakate und Informationsblätter  gedruckt. Die Info-Blätter gibt es hier  als PDF-Datei (250 KB) zum Herunterladen.

Zwei Wochen vor dem Fest wurde im Bürgerhaus-Hof die Bar aufgestellt. In der gleichen Woche wurde das Museum geputzt und die Dekoration am Beet - der blaue Stuhl - sowie das Transparent zwischen die Kastanien vor dem Bürgerhaus aufgehangen. Am 28. August hatte sich ein Drehstab vom MDR angekündigt um über die Arbeit des Vereins mit Waid zu berichten.

 

 

 

 

 

Neu war in diesem Jahr unsere Vereinsfahne, die das Fest ankündigen sollte. Zur Verwendung kam die einst auf dem "Platz ohne Namen" stehende Halterung des Maibaums,  welche hinter dem Zaun des Bürgerhauses neu installiert worden war.

Die Fahne hatten wir bereits im zeitigen Frühjahr angeschafft. Im Wind wehte sie nun zum ersten Mal.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

Zeltaufbau

Der Aufbau der Zelte für das Waidfest erfolgte ab dem 1. September. Der Wetterdienst hatte für die kommenden Tage Regenschauer angesagt und wir wollten, dass zumindest der Boden - der ja zum Teil aus Grasfläche besteht - einigermaßen trocken war. Was eigentlich mittlerweile Routine sein sollte - der Zeltaufbau - entpuppte sich doch als relativ schwierig. Das Problem lag einfach darin, dass unser Acht-Meter-Zelt schräge Zeltwände aufwies, die durch die Giebel-Winkel hervorgerufen wurden. Diese flacheren Winkel sollten durch gekrümmtere vom Zehn-Meter-Zelt ersetzt werden. Damit würden Achter- und Zehnerzelt nebeineinander zwischen

Anknüpfung

Hauswand des Bürgerhauses und den Stamm der Kastanie passen. Das klingt jetzt zwar relativ kompliziert, war es aber nicht - oder doch? Beide Zelte standen irgendwann richtig und mit geraden Seitenwänden nebeneinander. Wir waren zufrieden. Probleme bildete dann das dritte Zelt, das wo jetzt die flachen Giebelwinkel des Achter-Zeltes eingearbeitet werden mussten. Am Ende des Aufbau-Prozesses war der rückwärtige Teil dieses Zeltes breiter als der vordere, weil eben dort die flacheren Winkel als Seitenwinkel eingefügt waren.

Das war nicht zufriedenstellend und es wurden so lange Winkel hin und her gewechselt bis das Bild einigermaßen stimmte. Das Zelt hatte am Ende zumindest zur Hofseite hin eine gerade Wand.

Organza-Deko

Einen Tag später, am 2. September ging es ans Dekorieren der Zelte. Die Bänke wurden aufgestellt und unsere Organza-Tücher in die Zeltgestänge eingewoben. Der Großteil der Aufbauarbeit war damit abgeschlossen. Am Vorabend wurden die Getränke bereitgestellt und noch weitere Details dekoriert, wie etwa die Abbildungen aus den Waidbüchern. Die Fotoausstellung über das 5. Waidfest wurde an diesem Abend ebenfalls fertiggestellt.

Kuchensammlung am Morgen des Waidfesttages Die Tische werden gedeckt

Am Morgen des Waidfesttages ging alles seinen gewohnten Gang. Ab 9.00 Uhr sollten die Kuchen der Hochstedterinnen am Bürgerhaus eintreffen, jedoch schon eine halbe Stunde vor dieser Abgabezeit war der erste Kuchen vor Ort. Dies war auch die Zeit - während im Bürgerhaus die Kuchen in Stücke geschnitten wurde - draußen die Tische zu decken und die Theke zu dekorieren. Nachdem dies geschehen war, öffnete der Himmel, der sich sowieso schon bedrohlich dunkel gezeigt hatte, endgültig seine Schleusen.

Nasse Theke

Dieses Wetter war nicht vorhergesagt worden, sondern Sonnenschein. Ärger breitete sich darüber aus, dass es ausgerechnet am Waidfesttag regnete. Die Theke war kurze Zeit später selbstverständlich gehörig nass. Zum Glück dauerte der Regenguss nicht allzu lange und es tropfte nicht länger vom Himmel. Das Waidfest konnte beginnen.

 


 

 

 

Waidfest-Gäste Kaffee und Kuchen

Die ersten Waidfest-Gäste trafen auch in diesem Jahr lange vor dem Beginn des Festes ein, um sich die besten Plätze zu sichern. Kaffee und Kuchen wanderten über die Theke zu den Gästen, und der Nachmittag konnte beginnen. Im Bürgerhaus gab es unterdessen Geschnatter und Trubel, denn die Kindertanzgruppe des SV 1899 Vieselbach e.V. war eingetroffen, um mit ihrem Programm das Fest zu bereichern. Die Kinder zogen ihre Kostüme an und die Eröffnung des Waidfestes stand an. Der Waidbauer begrüßte die Gäste, unter denen sich auch die Rohrborner Dorfgemeinschaft befand sowie Mitglieder vom Heimatverein Leubingen. Frau Palmowski, die

Eröffnung durch den Waidbauern und die Bürgermeisterin

Bürgermeisterin begrüßte ebenfalls einige Gäste, die ihrer Einladung gefolgt waren, z.  B. dasStadtratsmitglied Karola Stange, die bereits im vergangenen Jahr beim Waidfest anwesend war, ebenso wie Tabea Gies.

Die Kindertanzgruppe des SV 1899 Vieselbach e.V.

Im Anschluss traten die Kinder des SV 1899 Vieselbach e.V. auf. Ihre spektakulären Löwenkostüme lösten bei den Zuschauern Begeisterung aus. Die kleinen Löwen passten zur Musik, denn zu afrikanischen klängen führten sie ihr neues Programm auf.

Zuschauer Die Kindertanzgruppe des SV 1899 Vieselbach e.V.

 

 


 

 

 

Die Zuschauer waren begeistert und spendeten reichlich Applaus, während bereits der nächste Programmpunkt auf sie wartete. In den vergangenen Monaten war ein Name für den "Platz ohne Namen" gesucht worden. Die Bürgermeisterin und der Ortsteilrat hatten sich für einen der Vorschläge entschieden. Dieser Name sollte nun bekanntgegeben werden.

Namensverkündung mit anschließender Verlosung von Preisen unter den Teilnehmern der Namensfindung

"Am Lindenborn" heißt nun der Platz auf dem unser Waidstein liegt. Unter den Teilnehmern derjenigen, die Namensvorschläge eingereicht hatten, wurden drei Preise verlost und ebenfalls mit Applaus der Zuschauer bedacht.

Frau Minelli bei den Vorbereitungen zum Färben

Frau Minelli hatte unterdessen am Museum ihre kleine Färberwerkstatt aufgebaut und zermahlte das Waidpulver für den Färbeprozess. Das Waidfest hatte unterdessen schon den nächsten Programmpunkt erreicht. Das Duo Liedfass nahm Aufstellung, um mit "Zerrwanst" (Akkordeon) und Geige das Publikum zum Mitsingen und Mitschunkeln zu animieren.

Duo Liedfass aus Weimar
Auch für die Kinder begann das Waidfestprogramm. Sie konnten sich in dreifacher Weise krativ zeigen: Zum einen sollten wieder (wie schon beim 2. Waidfest) Papprollen als Schmuck des Bürgerhaushofes bemalt werden. Zum anderen konnten Papiertüten farbig gestaltet werden. Die dritte Kreativ-Station begeisterte am meisten, sollten doch mit Porzellanmalstiften Tassen und Teller verziert werden.
Kinder beim Bemalen von Porzellangeschirr und Papiertüten

 

 

 


 

 

Weitere Gäste waren inzwischen angekommen, die wir am letzten Wochenende beim Rohrborner Waidmühlenfest getroffen und eingeladen hatten: Die Blaudruckermeisterin Sigritt Weiß mit ihrem Mann. Wir hatten uns vor einigen Jahren beim Besuch in der Erfurter Blaudruckerei kennengelernt.

Die Blaudrucker im Gespräch mit der Waidfärberin
Die Kinder waren nun fast fertig mit ihren Malereien und drängten darauf, nun endlich den Wettkampf zu beginnen. Es ging wie im letzten Jahr darum, den Meister im Waidsteinrollen zu finden. Diesmal fand der Wettkampf vor dem Museum statt und das Gebäude stellte in seiner Länge die Wettkampfdistanz dar. Selbst Kinder aus anderen Orten beteiligten sich begeistert am Rennen und beim Stechen um den dritten Platz unterlag ein Junge aus Rohrborn nur knapp.
Der Waidsteinwettbewerb und die Sieger (u.r.)

Das Geschehen im Bürgerhaushof ging unterdessen mit musikalischer Begleitung des Duos weiter. Frau Minelli hatte inzwischen die ersten Tücher in ihrem dampfenden Topf gefärbt und bereits verkauft. Anderer Rauch stieg über dem Bratwurstrost auf, während der Geruch nach frisch Gebratenem ebenfalls in der Luft hing.

Frisch gefärbt Frisch vom Rost

Das Duo Liedfass verabschiedete sich unter dem Applaus der Zuschauer vom Waidfest in Hochstedt und der Musiker der nächsten

DJ Jörg beim Aufbau

 

 


 

 

 

Generation - DJ Jörg - baute seine Anlage auf. Die Zeit wurde mit einer Demonstration des Waidbauern überbrückt, der zeigte, wie aus frischen Waidblättern Farbstoff gewonnen werden konnte. Die Kinder und auch die Erwachsenen waren begeistert bei der Sache und stellten interessiert Fragen über Fragen. Sie rührten mit eigenen Händen die Brühe, die mit Natron versetzt worden war und konnten so beobachten wie sich das Wasser langsam von gelblich in bläulich verfärbte.

Extraktion blauer Farbe aus Waidblättern

Mit bläulichen Flüssigkeiten ging es am Abend beim Waidtanz weiter. Dann wurde nämlich der Waidschnaps ausgeschenkt und sorgte bei den Gästen für gute Laune.

Gut gelaunt ging es tanzend und singend durch die Nacht bis zum Ende des Festes. Dabei war es zwar recht kühl, was manch ein Festbesucher mit einem guten Schlückchen aus der Waidschnapsflasche ändern wollte, indem er sich von innen zu wärmen versuchte. Es fiel jedoch nicht ein Tropfen Regen - zum Glück.
 

 
 
 
 Das Waidfest war vorbei und es begann am Tag danach das große Aufräumen. Nachdem die Dekoration verstaut, die Tische abgeräumt und das erste Zelt abgebaut war, gab es ein schönes heißes Süppchen zur Stärkung.

 

Ein stärkendes Süppchen
Da die Nacht recht kühl war, hatte sich der Morgentau auf die Zelte gelegt. Darum schien der Bürgerhaushof auch wie mit Schnee bedeckt, weil wir nämlich die Zeltplanen zum Trocknen in die Sonne gelegt hatten.
Zeltabbau Planen in der Sonne
Wie immer wurde das Ende des Waidfestes in einer gemütlichen Runde beendet, wobei der Verein sogar einige neue Vereinsmitglieder gewinnen konnte.
Gemütliche Frühschoppenrunde nach dem Abbau der Zelte

 

Â