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Ein weiteres unübersehbares Detail in der Kirche war die Orgel im Westchor. Sie wurde zwar schon zwischen 1625 und 1629 gebaut, jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg von der Johanneskirche in die Marienkirche gebracht.

Zahlreiche Grabplatten an den Wänden erinnerten an die in der Kirche bestatteten Patrizier der Stadt.

In einem Nebenraum konnte wir das berühmte Triptychon „Das jüngste Gericht“ des Brügger Malers Hans Memling bewundern. Das dreiteilige Altar-Bildnis war eine Auftragsarbeit der Familie Medici, die eigentlich für Florenz bestimmt war. Auf einer Kaperfahrt im Jahr 1473 wurde es aus einem britischen Schiff erbeutet und von einem der Schiffseigner, dem Bürgermeister von Danzig Reinhold Niederhoff, der Marienkirche übereignet. Dieser Raub und die Schenkung verursachten längere diplomatische Verwicklungen, in die sich sogar der Papst einschaltete. Francesco della Rovere, der als Sixtus IV. auf dem Papstthron in Rom saß, drohte Danzig sogar mit dem Kirchenbann.

Das Triptychon wurde später durch Napoléon Bonaparte nach Paris in den Louvre geschafft und hing nach dem Zweiten Weltkrieg in der Sankt Petersburger Eremitage.

In der Marienkirche
Triptychon von Memling
Rückweg durch die Frauengasse

Langsam war es an der Zeit die Kirche zu verlassen. Jan Klatt führte uns durch eine Straße, die parallel zum Langen Markt verlief. Zahlreiche kleine Händler boten dort ihre Waren an, vorwiegend Schmuck aus Bernstein, jedoch auch andere Andenken. Typisch für diese Straße waren die vorgebauten Treppen und Terrassen, die zu den Eingängen der Häuser hinauf führten. Den Abschluss der Terrassenmauern bildeten kunstvoll gehauene Wasserspeier.

Frauengasse mit Frauentor
Typischer Eingang mit Terrasse, Treppe und Wasserspeiern
Frauentor - Durchgang zur Altstadt

Nach wenigen Minuten durchquerten wir ein weiteres Tor, das Frauentor (einziges erhaltenes historisches Tor) und fanden uns an der Uferpromenade der Mottlau wieder, an der das Krantor stand. Hier teilte sich unsere Gruppe, weil einige nicht mehr laufen wollten. Sie schlenderten langsam zurück zum Bus. Die anderen ließen sich jedoch von Jan Klatt zum Tor führen. Es handelte sich ja nur um einige hundert Meter, die zusätzlich zurückgelegt werden mussten.

 

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