Die Einladung zu einer Diskussionsrunde über das Für und Wider einer zweiten Anbindung des GVZ an das öffentliche Straßennetz nach Vieselbach kam im Februar 2013. Wegen der Pläne der Verantwortlichen in der Stadtverwaltung, diese zweite Zu- oder Ausfahrt in unmittelbarer Nähe Hochstedts zu installieren waren wir Hochstedter selbstverständlich bereit, dieser Einladung nach Vieselbach zu folgen. Erfolgt war diese aus dem Stadtrat heraus, aus der Fraktion der FDP. Die Mitglieder hatten sich an diesem 25. Februar 2013 zu einer Sitzung im Vieselbacher Rathaus (Bürgerhaus) getroffen, in deren Anschluss die interessierten Bürger ihre Anregungen und Bedenken bezüglich der zweiten Straßenanbindung äußern konnten. Es waren auch Mitglieder vom Gewerbeverein des GVZ anwesend, die ebenfalls zu Wort kommen sollten.

 

Ein Aufreger für uns Hochstedter war und blieb die Aussage des Vieselbacher Ortsteilrates, der im Vieselbacher Bürgerblatt Ende 2012 mitgeteilt hatte, dass er sich sehr gut vorstellen könne an dieser Stelle (die bei Hochstedt) eine Straßenanbindung ins GVZ zu schaffen. Als Gegenleistung für diese Anbindung wünsche sich Vieselbach jedoch eine neue Ortsdurchfahrt, wie der Ortsteilbürgermeister nun nochmals bekräftigte. Mit anderen Worten würde er die "heilige Kuh" (Hochstedt) opfern - die ihm nicht gehört - um so zu einer neuen Straße zu kommen. Auf die Belange und Bedenken Hochstedts wurde dabei nicht weiter eingegangen. Man wünsche sich nur, so der Bürgermeister, dass so wenig Mehr-Verkehr wie möglich durch die Ortschaften rollen möge.

Die anwesenden Vieselbacher selbst sahen die Aussagen ihres Bürgermeisters etwas kritischer und meinten, man müsse solidarisch zueinander stehen. Auch der Ortsteilbürgermeister Azmannsdorfs war dieser Meinung und sagte, dass der Stadtrat sich diese Sache ganz genau überlegen würde, wenn drei oder vier der betroffenen Ortsteilbürgermeister sich in dieser Sache so vehement entgegenstemmten.

Die Mitglieder des Gewerbevereins waren eigentlich darauf gefasst gewesen, auf eine durchweg ablehnende Haltung der Betroffenen gegenüber einer weiteren Anbindung des GVZ ans Straßennetz zu stoßen - so jedenfalls ging es aus ihren Äußerungen hervor. Schnell wurde jedoch klar, dass alle Anwesenden sich keinesfalls gegen eine solche Anbindung stemmten - wenn sie denn sein müsse - sondern nur der Ort dieser Anbindung ein anderer sein müsse. Auch gegen das GVZ selbst gab es keine Vorbehalte, wie der Verein wohl befürchtet hatte. Es ist nun einmal da und Bestandteil unserer Flur. Mit Begrünung und anderen entsprechenden Maßnahmen könnte man das GVZ in die Landschaft um die Ortschaften einbinden.

Es wurde vorgebracht, dass die 4. und bisher rechtsgültige Änderung des Bebauungsplans des GVZ klar und deutlich eine zweite Ausfahrt westlich von Mönchenholzhausen als Möglichkleit vorsieht. Hierfür bestehen alle Genehmigungen, die in keiner weiteren Änderung neu zu berücksichtigen wären. Man brãuchte also nur bestehendes Baurecht zu strapazieren, ohne eine 5. B-Plan-Änderung mit Mehrkosten durchzupeitschen.

Anscheinend soll aber die neue Anbindung ans GVZ wegen vorab versprochener - vom Wirtschaftsminister Thüringens - Fördermittel an dieser Stelle erbaut werden, um Eigenmittel der Stadt zu schonen oder gar um mögliche Zusagen und Versprechen an neue Logistiker, die sich großflächig im GVZ angesiedelt haben einzulösen.

Das dies keineswegs auf dem Rücken der Hochstedter erfolgen kann, kam von unserer Seite mehrfach zur Sprache. Am Ende war man sich einig, dass, wenn eine zweite Anbindung ans Straßennetz aus dem GVZ heraus nötig sei, diese nur in südlicher Richtung erfolgen könne. Ganz so, wie das GVZ von Anfang an konzipiert war: Weg mit dem Verkehr aus den anliegenden Ortschaften.

Damit wären alle einverstanden.