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Wir merkten rasch, dass unser Reiseführer, Herr Klatt, jetzt in seinem Element war. Er erklärte beinahe jeden Altar und auch die eine oder andere Grabplatte, mit denen der Boden der dreischiffigen Kathedrale bedeckt war. Hier im Inneren des gewaltigen Backsteinbaues befanden sich immerhin  20 Epitaphe und mehr als 100 Grabplatten.
   
 Epitaph-Altar  Blick auf den Altar
   
 Die Orgel
 Besichtigungspause
   Bei der Führung
 
 Der Hochaltar wurde 1747 bis 1752 vom Krakauer Meister Placidi angefertigt, während die Gemälde vom Dresdner Maler Torelli stammten. Sehenswert war auch die Orgel, die 1693 vom Danziger Orgelbaumeister Nitrowski erbaut worden war. Ihr Klang - den wir leider nicht beurteilen konnten, da nicht gespielt wurde - soll herausragend sein, ebenso die beweglichen Figuren. Jan Klatt führte durch das Kirchen-Innere und einige Zuhörer legten wegen der mittlerweile doch brummenden Füße eine Pause auf dem Kirchengestühl ein.
   
 Grab des Nikolaus Kopernikus
Den Abschluss des Rundgangs bildete das Grab des Astronomen und einstigen Domherrn Nikolaus Kopernikus. Erst einige Tage vor unserem Besuch waren die Gebeine des Kopernikus erneut beigesetzt worden - 22. Mai 2010. Eine Glasplatte im  Boden gab den Blick auf den Sarg mit den sterblichen Überresten frei, der mit einem Bildnis des Astronomen versehen worden war.
Wir verließen den Dom und schlossen unseren Besuch vom Domhügel in Frauenburg mit dem Besuch einer kleinen Ausstellung ab.
 
   
 In der Ausstellung
 Freilegung des Grabes
 Gebeine des Kopernikus
Bei der Ausstellung in einem Nebengebäude  handelte es sich um die Auffindung des Grabes des Kopernikus in der Kathedrale im Jahr 2005. Unter den steinernen Bodenplatten wurden Knochen und ein Schädel gefunden, von dem man vermutete, dass dieser zum Astronomen gehörte. Die Analyse des Schädels zeigte, dass er eine Kerbe über der rechten Augenhöhle aufwies. Von Kopernikus wusste man, dass dieser dort eine Narbe hatte. Mit diesem Nachweis gab man sich jedoch nicht zufrieden. Die moderne Technik machte eine Gen-Analyse möglich. Als Vergleichsmaterial zur Probe aus den Knochen wurde ein Haar herangezogen, welches in einem Buch gefunden worden war, das aus dem Besitz des Kopernikus stammte. Das Buch war in einem Archiv in Schweden aufbewahrt worden und man ging davon aus, dass es durchaus sein konnte, dass das Haar von Kopernikus stammte.
Die Sensation war perfekt, als beide Proben übereinstimmten und der Nachweis erbracht worden war, tatsächlich die Gebeine des Kopernikus gefunden zu haben.